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Travel Alberta / Mike Seehagel title

Edmonton im Winter: So vielseitig ist Albertas Hauptstadt

Aufregende Sportstadt, kultureller Hotspot, “Festival City” – Edmonton hat viele Gesichter. Auf dem Weg in die nördlichen Rockies bleiben mir lediglich 48 Stunden Zeit, um ein paar von ihnen kennenzulernen. Und ich stelle fest: Jedes davon begrüßt mich mit einem charmanten Lächeln.

Nur ein paar Stunden dauert die Fahrt von Edmonton in die nördlichen Rockies, wo Top-Skigebiete wie Marmot Basin und zahlreiche Heliskiing-Lodges liegen. Damit ist Edmonton mit seinem internationalen Flughafen, der von KLM regelmäßig angeflogen wird, ein perfekter Stopover für jeden Wintersportler. „Aber plane für Edmonton nicht zu wenig Zeit ein“, hatte mir ein Freund vor meinem Abflug geraten. Und schon nach wenigen Stunden in Albertas Hauptstadt wird mir klar, wie recht er hat. Zwischen Wolkenkratzern und Prärie jagt in Edmonton ein Highlight das nächste.

Mein Trip durch Edmonton beginnt mit einem Frühstück in einem der gemütlichen Diner-Restaurants im Zentrum. Ganz in der Nähe, auf dem Sir Winston Churchill Square, sausen Kinder schon morgens mit ihren Schlittschuhen über die öffentliche Eisfläche, warm eingepackt in dicke Jacken, Mützen und Schals.

Gleich dahinter erinnert das auffällige Design des Rathauses eher an wärmere Gefilde. Die Edmonton City Hall besteht aus zwei riesigen Pyramiden aus Stahl und Glas. Die Konstruktion soll jedoch keine Anspielung auf historische Pharaonengräber sein, sondern an die Rocky Mountains und das Muttart Conservatory erinnern, das ich am Nachmittag noch besuche.

Couples walking in the evening around Churchill Square

Kunstwerke mit Stahlschleife

Noch stärker als das Rathaus aber zieht die Art Gallery of Alberta die Blicke auf sich. Um die Galerie, in der bildende Kunst aus Alberta, Kanada und dem Rest der Welt ausgestellt ist, windet sich ein riesiges Stahlband. Das moderne Gebäude bildet das Herzstück des Kunstbezirkes von Edmonton. Oftmals werden hier angesagte nächtliche Kunstveranstaltungen geboten.

Von der Art Gallery ist es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur ein Katzensprung zum Parlamentsgebäude. Einen Rundgang durch das imposante Sandsteingebäude mit seiner umliegenden Parkanlage möchte ich mir nicht entgehen lassen. Anschließend habe ich beim Mittagessen die Qual der Wahl: Restaurant, Bistro oder Café? Spezialitäten aus der Region oder spannende Fusions-Küche?

Gärten in Glaspyramiden

Nach einer Stärkung führt mich mein Weg zum Muttart Conservatory. Die Glaspyramiden zählen zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Das ganze Jahr über beherbergen sie farbenprächtige Gärten mit Pflanzen aus allen Ecken des Planeten. Die vom preisgekrönten Architekten Peter Hemingway entworfene Anlage befindet sich in einer Biegung des North Saskatchewan River. Welche herrlichen Ecken das Flusstal sonst noch zu bieten hat, erfahre ich auf einer geführten Segway-Tour. Selbst bei winterlichen Verhältnissen kommt man auf den Elektrofahrzeugen gut voran.

Zum Abschluss des Tages schlendere ich durch die Whyte Avenue in Old Strathcona. Mit seiner Mischung aus historischen Gebäuden und jugendlicher Energie hat sich das Viertel zu einem der angesagtesten Orte in Edmonton aufgeschwungen. Im McIntyre Park findet das Winter Whyte Light Up statt, ein Festival mit Live-Musik und Straßenkunst, mit familienfreundlichen Aktivitäten und winterlichen Leckereien, mit heißen Getränken und gemütlichen Feuerstellen. Das Event gilt als Vorschau auf das Flying Canoë Volant Festival im French Quarter. Dessen Name geht zurück auf ein französisch-kanadisches Volksmärchen über ein fliegendes Kanu. Bei dem Festival stehen später im Winter die Traditionen der Frankokanadier, der First Nations und der Métis im Mittelpunkt.

Schneeschuhwanderung mit kulturellem Touch

Letztgenannte begegnen mir schon am nächsten Morgen. Gut 150 Kilometer entfernt ist Métis Crossing Albertas erstes kulturelles Informationszentrum zu den Métis. Wer etwas mehr Zeit mitbringt als ich, kann in einer der neuen Domes übernachten und den Sternenhimmel bestaunen oder in nachgebauten Trapper-Zelten der damaligen Pelzhändler übernachten. Noch intensiver ist die interaktive Victoria Trail Voyageur Experience. Hat man erst einmal eine Biberfalle aufgestellt, getrocknetes Bisonfleisch probiert und eine Kanu-Tour unternommen, fühlt man sich wie ein Siedler am Ende des 19. Jahrhunderts.

Vor meiner Rückkehr nach Edmonton lege ich noch eine Sporteinheit ein. Fast zehn Kilometer an Langlauf- und Wanderwegen durchziehen Métis Crossing. Einen Teil davon erkunde ich auf Schneeschuhen. Unterwegs halte ich immer mal wieder inne, um den atemberaubenden Ausblick über das Tal zu meinen Füßen zu genießen.

Eishockey-Euphorie im Rogers Place

Auch der Abend steht ganz im Zeichen des Sports, allerdings auf einem sehr viel professionelleren Niveau als meine Schneeschuhwanderung. In der National Hockey League (NHL) sind viele der besten Eishockeyspieler der Welt zuhause. So auch der gebürtige Kölner Leon Draisaitl, der für Edmonton auf Torejagd geht. Für ein Spiel seiner Oilers im Rogers Place konnte ich tatsächlich noch ein Ticket ergattern. Einen Heimsieg und zwei Draisaitl-Treffer später bin ich völlig euphorisiert von der Atmosphäre in der Arena.

Der einzige Wehrmutstropfen meines Edmonton-Trips: Die magischen Nordlichter habe ich leider nicht beobachten können, trotz des kostenlosen Services Aurorawatch. Die Betreiber der Website informiert darüber, wo Aurora Borealis am besten zu sehen ist. Aufgeben muss ich mein Vorhaben aber noch nicht. Vor meinem Rückflug quartiere ich mich auf der Rückreise nach Edmonton in einem der Domes in Métis ein. Diesmal klappt es mit den Nordlichtern bestimmt.

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  • Nach dem ersten Schneefall in Kanada hat TRAVELZONE eine Spezialangebot für alle Freerider im Programm. Beim Heliski-Spezialisten gibt es eine Woche Unlimited Heliskiing mit White Wilderness im kanadischen British Columbia zum Vorzugspreis.

  • Das Skigebiet Lake Louise im kanadischen Alberta nimmt seine Lifte bereits Anfang November in Betrieb. Auch die anderen beiden SkiBig3-Resorts stehen in den Startlöchern.

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