Skeena Cat Skiing-Chef Jevon Zyp: „Wir bieten die Full-Mountain-Experience“
Skeena Cat Skiing ist das einzige Catskiing-Unternehmen im Norden British Columbias, sein Terrain eines der größten in Kanada, sein Basecamp mitten in den Bergen eine Besonderheit. Im Interview spricht Gründer Jevon Zyp darüber, wie aus einem großen Traum schließlich ein „kleine“ Company wurde. Eine äußerst sympathische.
Jevon, ich habe Dich in den letzten Tagen die Cat fahren sehen, Du warst als Guide mit unserer Gruppe unterwegs und ich habe gehört, dass Du auch die Unterkünfte für Euer Camp mitgebaut hast. Könntest Du Skeena Cat Skiing nicht einfach ganz alleine führen?
Jevon: Nein, nein, nicht wirklich. Es gibt einfach unheimlich viel zu tun, das man nicht direkt sieht – die Website, die Buchungen, die Anfragen…
Wie groß ist Euer Team denn?
Es kommen und gehen immer mal wieder Mitarbeiter, meistens sind wir zu siebt.
Die aktuelle Crew scheint super zu harmonieren. Hast Du alle Mitglieder selbst ausgesucht?
Ja, aber es hat einige Zeit gedauert. Unseren Guide Matt kenne ich schon seit 18 oder 19 Jahren. Er ist ein richtig guter Freund und einer der Eigentümer von Chatter Creek Cat-Skiing, früher habe ich selbst mal für ihn gearbeitet. Kevin, unseren Camp Manager, kenne ich genauso lange. Mit unserem Cat-Fahrer Schimun arbeiten wir auch schon ein paar Jahre zusammen. Unser Tail Guide Karla ist den dritten Winter hier und Jenn, unsere Köchin, hat gerade erst angefangen, aber sie passt super in unser Team und kocht fantastisch.
Seit wann gibt es Skeena Cat Skiing?
Seit 2011. Den großen Traum hatten einige Leute und ich aber schon früher. Das Gebiet hat ein ehemaliger Geschäftspartner lange vorher ausgesucht, ich habe das Gelände dann noch weiter erkundet. Und was ich gesehen habe, hat mir gefallen.
Skeena Cat Skiing in British Columbia: Für jeden etwas
Was war das?
Etwas von allem, sodass hier alle möglichen Leute fahren können. Naja, vielleicht nicht die blutigen Anfänger, aber wir können sogar Kinder in unsere Berge führen, ohne sie großer Gefahr auszusetzen. Ganz ausschließen kann man das Risiko natürlich nicht, immerhin sind wir in der Wildnis. Aber unser Terrain lässt sich sehr gut handhaben. Andere Gebiete bedeuten da deutlich mehr Stress.
Eine Besonderheit hier oben ist sicherlich Euer Camp, eine kleine Zeltstadt mitten in den Bergen. Das muss ziemlich einzigartig sein, oder?
Ich habe mal von etwas Ähnlichem gehört, aber viel kleiner, also ja. Ich denke schon, wir haben etwas Einzigartiges geschaffen.
Was ist die Idee dahinter?
Einfach mitten in den Bergen zu sein, eine Full-Mountain-Experience. Du lebst in Zelten, aber sehr komfortabel, mit Betten und Heizkörpern. Viel kuscheliger kann es hier draußen nicht sein. Und Du hast dieses fantastische Bergpanorama um dich herum. So kannst du morgens auch später aufstehen, denn innerhalb von zehn Minuten bist du beim ersten Run. Sehr lässig.
Wie viele Leute können dort übernachten?
Zwölf Gäste und unsere Mitarbeiter.
Wie lange habt ihr gebraucht, um alles zu errichten?
Im ersten Jahr hat es eine Woche gedauert mit vier oder fünf Leuten, dazu kamen immer mal wieder Ausbesserungen. Mittlerweile brauchen wir drei Tage, um alles in Gang zu bringen, sofern nicht irgendetwas ziemlich kaputt ist.
Wieso kannst Du so etwas eigentlich bauen?
Ich habe mein ganzes Leben schon Sachen gebaut und repariert. Ich habe auch mal für eine Minengesellschaft gearbeitet, nicht im Bergbau, sondern auf Erkundungstouren. Da mussten wir ständig irgendwelche Konstruktionen mitten im Nirgendwo aufbauen. So lernt man vieles auf die harte Tour, wenn zum Beispiel mal wieder Wasserleitungen gefrieren…
Gelernt beim Heliski-Pionier
Als Guide hast Du auch gearbeitet?
Früher viel als Tail Guide. Jetzt begleite ich Gruppen noch immer, wenn ich die Zeit finde, denn Skifahren macht mir einfach Spaß. Mit dem Guiden habe ich mit 18 Jahren angefangen, damals bei Herb Bleuer, einem Schweizer, der zu den Heliskiing-Pionieren in British Columbia gehört. Herb hat mich unter seine Fittiche genommen und ich hatte das Glück, drei Jahre lang viel von ihm lernen zu können. Er ist vielleicht einer der Gründe, warum ich heute noch lebe.
Dachtest Du damals schon daran, Dein eigenes Business zu eröffnen?
Ja, schon in meinen frühen 20ern. Jetzt bin ich 37. Also arbeite ich schon seit mehr als zehn Jahren daran. Das Gebiet hier habe ich gekauft, als ich 24 oder 25 war. Sehr ambitioniert, und ich konnte das Geschäft lange Zeit nicht in Gang bringen, weil ich einfach die Mittel nicht hatte.
Hast Du mittlerweile das ganze Terrain erkundet, das zu Skeena Cat Skiing gehört?
Nein, ich bin noch nicht überall Ski gefahren. Hinter unserem Camp geht es noch viel weiter. Aber man muss sich langsam voranarbeiten, abhängig von den Buchungen. Warum viel Geld dafür ausgeben Wege zu bauen, die man nicht benutzt? Ich würde nur Diesel für nichts verbrennen. Man muss schon vorsichtig sein, wie schnell man expandiert. Wenn die Leute kommen, kein Problem, dann machen wir alles größer.
„Auch neue Leute begeistern“
Kommen die Leute denn? Ihr seid ja eines der jüngsten Cat-Skiing-Unternehmen in BC.
Klar, wir waren gut beschäftigt dieses Jahr. Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, wir waren zu 60 Prozent ausgelastet. Unser Ziel sind 90 Prozent. Dann lohnt es sich richtig. Viele unserer Gäste kommen wieder, einige unserer ersten sind jedes Jahr wieder da. Aber es geht auch darum, neue Leute zu begeistern.
Was macht Skeena Cat Skiing denn aus?
Wir sind eine kleine Company, wir haben gerne Spaß und sind nicht auf der Jagd nach Vertical Feet. Wir wollen einfach alle zusammen einen guten Tag im Schnee haben. Aber alles ganz relaxed.
Habt Ihr schon Pläne für nächstes Jahr?
Einfach noch mal alles so machen wie dieses Jahr (lacht). Die Buchungen sehen schon sehr gut aus, der gute Schnee in diesem Winter hat da sicher geholfen.
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