Kanada ist Hollywoods Liebling
Klare Seen, in denen sich die schneebedeckten Berge spiegeln, schroffe Bergspitzen, an denen Wolken wie Watte hängen und dunkelgrüne Wälder, in denen auf einer Lichtung zwei Cowboys eine Herde Schafe hüten, Dosenbohnen über dem offenen Feuer erhitzen und in der Einsamkeit zueinander finden. In dem Film „Brokeback Mountain“ wird die Sehnsucht zweier Menschen zueinander in einer imposanten Naturkulisse inszeniert. Spielt das Geschehen in der Kurzgeschichte von Annie Proulx, die die Vorlage für den Film bot, zwar im amerikanischen Wyoming, so fand der Regisseur Ang Lee doch nur im kanadischen Alberta die Kulisse, um die Naturgewalt der Liebe expressiv zu rahmen – ganz in der Nähe vom Skiresort Nakiska – ein Ort wie gemacht für epische Aufnahmen.
Berührend ist die Wildnis von Kananaskis Country, der Moose Mountain, der im Film als Brokeback Mountain firmiert und die Kleinstadt Fort Mcleod, in der bis heute das Elektrogeschäft steht, das im Film als Waschsalon diente, vor dem sich die beiden Cowboys Ennis (Heath Ledger) und Jack (Jake Gyllenhaal) zum ersten Mal küssen. „20 Jahre träumten sich Ennis und Jack zurück nach Brokeback Mountain“, sagt der taiwanesische Regisseur Ang Lee, „und so ähnlich geht es mir. Kanada lässt mich nicht mehr los, ich träume davon, wiederzukommen.“